Fazialisparese.
Bei einer fazialen Parese sind alle mimischen Muskeln von einer zentralen (also im Zentralnervensystem verursachten) oder peripheren (Nervenschädigung außerhalb des Hirnstamms) Lähmung des 7. Hirnnerven (Nervus Facialis) betroffen. Während die zentrale Lähmung meist nach einem Schlaganfall auftritt, so entsteht die periphere Lähmung häufig nach Viruserkrankungen oder Operationen. Betroffene verlieren bei der Fazialisparese die Kontrolle über ihre mimische Muskulatur uns bedürfen einer gezielten und fein abgestimmten Behandlung. Es können nur einseitige Lähmungen auftreten oder auch das komplette Gesicht betroffen sein. Es kommt dabei zu Empfindungsstörungen, die auch den Geschmackssinn betreffen können, und Schwierigkeiten im Bereich der Kommunikation. Außerdem können die Muskeln nicht mehr willentlich angesteuert werden, so dass es aufgrund eines fehlenden Lidschlusses zu einer Austrocknung der Augen kommen kann. Auch Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme können die Folge sein.
Die Behandlung der Fazialisparese muss sehr fein abgestuft und individuell an das Störungsbild und die Bedürfnisse unserer Klient*innen angepasst werden. Gleichfalls ist es ratsam, die Übungen gerade zu Beginn der Schädigung hochfrequent (d.h. im Idealfall mehrmals täglich) und mehrmals pro Woche durchzuführen. Wir erarbeiten in Abstimmung mit den behandelnden Ärzt*innen und auf Basis einer umfangreichen spezifischen Diagnostik ein individuelles Konzept, das sich an den Handlungsempfehlungen der Orofazialen Regulationstherapie nach Castillo Morales orientiert.