AVWS - auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung / Lese- und Schriftsprachkompetenzen
In den letzten Jahren ist es in Zusammenhang mit Verarbeitungsstörungen der auditiven Wahrnehmung zu einem Anstieg von Lese-Rechtschreib-Schwächen (LRS) gekommen, was zum Teil auch auf die Erwerbsstrategien und schulischen Lehrmethoden sowie genetische Veranlagung zurück-geführt wird. Die LRS wird als Teilleistungsstörung oder umschriebene Störung bezeichnet und wird grundsätzlich von niedergelassenen Kinder- und Jugendlichenpsycho-therapeut*innen, schulpsychologischen Diensten oder auch der Schule selbst diagnostiziert. Die spezifische LRS- oder Legasthenietherapie wird in besonderen Instituten durchgeführt , die (gesetzlichen) Kassen zahlen eine Behandlung in der Regel nur nach gesondertem Antrag. Diese spezifische Therapie kann dann zu einem Nachteilsausgleich in der Schule führen, bei dem die Rechtschreibnote keinen Einfluss auf die Gesamtnote einer Klassenarbeit haben darf. Bei Fragen sprechen Sie die Lehrkraft Ihres Kindes an und erörtern, inwiefern Ihr Kind von einem Nachteilsausgleich profitieren könnte.
Menschen, denen das Lesen und Schreiben schwer fällt, zeigen oftmals eine reduzierte auditive Wahrnehmung und Verarbeitung bei völlig intaktem Gehör. Ihnen gelingt die fein abgestufte Unterscheidung zwischen Lauten nicht oder nur begrenzt, so dass sich Symptome einer LRS zeigen. Eine von uns durchgeführte und von Arzt verordnete Behandlung der zugrunde liegenden Störungen kann eine LRS-Therapie sinnvoll unterstützen und ergänzen. Wir begleiten Sie und Ihr Kind bei der Arbeit an den dem ungestörten Schreiberwerb zugrunde liegenden auditiven Fähigkeiten und erarbeiten gemeinsam Strategien, diese Fähigkeiten weiter auszubauen.